Tief bewegen

Hallo,

das erwartet Dich im Juni Newsletter:

  • Hippokrates und Asklepios – ein Miteinander dieser zwei Heilungsansätze ist möglich
  • Shiatsu Bodyflow bei Sport im Park – in Juni geht es los
  • Wochenendkurse zur Wandlungsphase Feuer im Juni
  • Kleine Übung für Zwischendurch: Die sieben Atemöffner – Teil 4

Hippokrates und Asklepios

Mitte Mai war ich auf der Hallig Langeness zu einem weiteren Modul der Naturtherapie Ausbildung. Das Thema war “Sinn & Sein – Das Wunder hier und jetzt auf diesem Planeten zu leben” und hatte auch mit Loslassen und Sterbeprozessen zu tun. Dort ist mir etwas Interessantes begegnet, dass ich an dieser Stelle gerne mit Dir teilen möchte – Hippokrates und Asklepios und ihre Bedeutung für Medizin und Heilung.

Hippokrates ist Dir vielleicht schon mal in Form des hippokratischen Eids begegnet, den Ärztinnen und Ärzte ablegen. Vielleicht hast Du auch schon mal von Asklepios gehört, z.B. im Zusammenhang mit dem Klinikträger, der diesen Namen nutzt. Aber wer waren Hippokrates und Asklepios und wofür stehen sie?

Hippokrates und Asklepios prägten die Heilkunst im antiken Griechenland. Sie verkörperten unterschiedliche Ansätze der Medizin und spiegelten unterschiedliche Philosophien und Methoden wider. Beide wurden auf ihre Weise verehrt und das Bemerkenswerte ist, dass historische Belege nahelegen, dass die hippokratische Medizin und das asklepische Heilen nicht gegeneinander, sondern miteinander und Hand in Hand für das Wohlergehen der kranken und behinderten Menschen der antiken Welt wirkten.

Der hippokratische Ansatz basiert auf…

  • objektiven Beweisen sowie greifbaren und reproduzierbaren Daten und bezieht sich auf den Patienten.
  • dem Einsatz der “äußeren Sinne” (sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken) der pflegenden bzw. medizischtätigen Person.
  • Eingriffen von außen (z.B. Medikation, Operation, …) zumeist mit dem Ziel der Wiederherstellung der alten Ordnung und der Fortsetzung des Lebens möglichst wie vorher.
  • der Ansicht, dass Leiden ein Problem ist, dass gelöst werden muss – und zwar indem man es neutralisiert, überwindet oder kontrolliert. Auch unser Sprachgebrauch – man kämpft gegen eine Krankheit, man hat sie unter Kontrolle oder sogar besiegt – verdeutlich wie sehr das Leiden / die Krankheit als Gegner oder gar Feind betrachtet wird.
  • einer Ausbildung, die Wissen und Fertigkeiten vermittelt, die es ermöglichen in der Praxis Fakten zu interpretieren und das Wissen effektiv umzusetzen.

Der asklepische Ansatz basiert auf…

  • subjektiven Erkenntnissen, Instinkten und Erfahrungen – ein Bewusstein, das die äußere, objektive Realität einschließt, aber vor allem die “inneren Sinne” der Emotionen, Instinkte, Intuition und das somatische Bewusstsein nutzt.
  • “klinischer Subjektivität”, die darauf beruht, dass es unmöglich ist der Person in ihrem Leiden zu helfen, ohne in ihre Erfahrung mit dem Leiden hineinzutreten, was unweigerlich mit einem Bewusstsein des eigenen Leidens der pflegenden bzw. heilendtätigen Person (und ggf. eigener Auseinandersetzung damit) einhergeht.
  • der Heilung des Leidens von Innen (z.B. sicheren Raum & neue Erfahrungen schaffen, Spiritualität, Rituale, Befähigung zum eigenen Weg, …) mit dem Wissen, dass Leiden ein Potenzial für Ganzheitlichkeit in sich birgt.
  • der Ansicht, dass Leiden ein Problem ist, dass gelöst werden muss – und zwar indem man mit und nicht gegen diese Erfahrung geht, sich in die Tiefe der Erfahrung sinken lässt und Selbstheilungsimpulse gibt. Die Erfahrung des Durchlebens des Leidens verändert und man kehrt nicht zum Leben “wie vorher” zurück.
  • einer Ausbildung, die stark durch Selbsterkenntnisse und -erfahrungen der pflegenden bzw. heilendtätigen Person geprägt ist.

Vermutlich ist Dir beim Lesen ziemlich schnell klar geworden, dass die Ansätze von Hippokrates eher in der Schulmedizin zu finden sind, wohingegen die Alternativmedizin dem asklepischen Ansatz näher steht. Doch das für mich wirklich Interessante ist folgendes: Während uns im Gesundheitssystem nach wie vor eher ein gegen- als ein miteinander von Schul- und Alternativmedizin begegnet oder vielleicht auch mal eine friedliche Ko-Existenz zweier Parallelwelten, gibt es einen medizinischen Bereich, der eine Ausnahme bildet – die Palliativmedizin.

In der modernen Palliativmedizin fließen die unterschiedlichen Ansätze von Hippokrates und Asklepios zusammen und gehen Hand in Hand. Sie stützt sich einerseits auf empirische Erkenntnisse, um Schmerzen zu lindern, Symptome zu behandeln und die Lebensqualität zu verbessern, und andererseits auf spirituelle Einsichten, wo es um Sinnstiftung und ganzheitliche Ansätze sowie die existenziellen, emotionalen und spirituelle Dimensionen des Leidens geht und diesem durch mitfühlende Präsenz sowie Beachtung der Werte und Überzeugungen der jeweiligen Person begegnet wird.

Warum geht das, was in der modernen Palliativmedizin möglich ist, nicht auch in allen anderen Bereichen der Medizin? Ich möchte nicht erst zu den Sterbenden gehören müssen, um von beiden Welten zu profitieren – und zwar nicht als Parallelwelten sondern Hand in Hand. Ich wünsche mir, dass das Vorbild der Palliativmedizin schnellstmöglich Einzug in die anderen medizinischen Bereiche erhält. Dazu braucht es Menschen, die dafür bereit und offen sind, diesen Weg zu beschreiten – sowohl von Seiten der Schul- als auch der Alternativmedizin aber eben auch uns alle, die genau diesen Umgang mit und diesen Heilungsweg von unseren Erkrankungen und Leiden einfordern. Wie geht es Dir? Was ist Dir wichtig? Welche Erfahrungen hast Du gemacht?

Shiatsu Bodyflow bei Sport im Park

Inzwischen laufen die ersten Angebote des diesjährigen Sport im Park Programms der Landeshauptstadt Hannover. Ab Juni wird es – genau wie die letzten beiden Jahren – wieder drei Shiatsu Bodyflow Angebote zu unterschiedlichen Uhrzeiten und an zwei Standorten geben. Vielleicht ist ja auch was passendes für Dich dabei?

Die Teilnahme an den Angeboten ist kostenlos und jeder Termin individuell buchbar. Eine Anmeldung über die offizielle Internetseite der Stadt ist aber erwünscht: sportimpark-hannover.de

Dich erwartet jeweils eine Stunde mit einer bunten Mischung von Übungen aus dem breiten Spektrum des Shiatsu Bodyflow. Jede Stunde ist eine in sich abgeschlossene Einheit – die Stunden bauen nicht aufeinander auf, so dass Du ganz individuell die Termine auswählen kannst, die für Dich passen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Liegewiese Lister Turm – vormittags
Dienstags 10:30 – 11:30 Uhr
von 18.06. bis 13.08.2024 (außer 25.06.)

Liegewiese Lister Turm – abends
Donnerstags 18:30 – 19:30 Uhr
von 06.06. bis 29.08.2024 (außer 27.06. & 18.07.)

Georgengarten, Nähe SportCAMPUS – nachmittags
Montags 16:30 – 17:30 Uhr
von 08.07. bis 02.09.2024 (außer 22.07.)

Wochenendkurse im Juni

Im Juni wird es zwei Shiatsu Bodyflow Wochenendkurs zur Wandlungsphase Feuer geben. Eine Anmeldung ist über den jeweiligen Veranstalter möglich.

Wandlungsphase FEUER (workshop e.v.) – nur 3 freie Plätze

  • Fr 14.06.2024, 18:00 – 20:00 Uhr & Sa 15.06.2023, 11:00 – 15:00 Uhr
  • workshop hannover e.v., Lister Meile (Anmeldung via workshop hannover e.v.)
  • Kosten: 56 € bzw. ermäßigt 41 €

Wandlungsphase FEUER (vhs Hannover Land)

  • Fr 21.06.2024, 18:00 – 20:00 Uhr & Sa 22.06.2023, 11:00 – 15:00 Uhr
  • Volks­hoch­schule Hannover Land – Burgwedel, Kultur­zentrum-Amtshof (Anmeldung via vhs Hannover Land)
  • Kosten: 56 €


Termine und Informationen zu den Wochenendkursen der anderen Wandlungsphasen und weiteren Kursen findest Du wie gewohnt auf meiner Internetseite.

Zu den Kursangeboten

Kleine Übung für Zwischendurch

Die sieben Atemöffner – Teil 4
Im März Newsletter haben wir mit der kleinen Miniserie der sieben Atemöffner begonnen. Du kannst den heutigen Teil 4 entweder einzeln oder in Kombination mit den anderen Teilen praktizieren. (Teil 1 / März , Teil 2 / April, Teil 3 / Mai)

Ausgangsposition
Stehe entspannt, die Füße sind etwa hüftbreit auseinander, die Beine sind gestreckt, ohne dass die Knie “einrasten”. Das Steißbein hängt locker runter, die Wirbelsäule ist angenehm aufgerichtet und der Kopf “zieht” am Scheitel nach oben. Die Hände sind mit den Handflächen nach oben vor Deinem Bauch.

Einatmung
Synchron mit der Dauer der Einatmung bringst Du die Hände mit den Handflächen nach oben bis auf ca. Schulterhöhe und drehst die Arme/ Hände so, dass die Hände seitlich neben den Schultern sind und die Handflächen nach außen zeigen.

Ausatmung
Atme langsam und vollständig aus – gerne auch mit Geräusch – und strecke dabei ganz langsam die Arme auf Schulterhöhe zur Seite aus, die Handflächen zeigen weiterhin zu den Seiten/ nach außen. Wenn Du magst stellst Du Dir dabei vor, wie Du Dir Deinen Raum schaffst, wie Du dicke schwere Umzugskartons zur Seite schiebst, o.ä..

Dann lässt Du die Arme langsam über die Seite nach unten sinken und beginnst mit der nächsten Einatmung von vorne. Wiederhole diese Abfolge einige Mal (so oft wie es Dir gut tut) in Deinem eigenen Atemrhythmus und beachte dabei die natürlichen Atempausen zwischen Ein- & Ausatmung (Hände auf Schulterhöhe) und Aus- & Einatmung (Arme sinken lassen).

Sei achtsam und ehrlich zu Dir selbst, nimm Deine individuelle Grenze zum Zeitpunkt des Übens wahr und achte sie. Erzwinge nichts.

Ich wünsche Dir schönes Üben und entspanntes, tiefes Durchatmen!

Ich wünsche Dir einen schönen Juni mit vielen erholsamen Momenten und Gelegenheiten innezuhalten und zu schauen, was ist jetzt gerade für Dich wichtig und richtig. Und vielleicht mag Dir die Natur dabei eine gute Unterstützung sein. Ich jedenfalls durfte in den letzten Wochen erleben, wie sehr mir die Weite am Meer wieder Luft zum Atmen und Gedanken sortieren gibt.

Viele Grüße
Marion