Das Thema Händigkeit darf gesell­schafts­fä­higer werden!

Was weißt Du über das Thema Händigkeit?

Das Thema Händigkeit findet in unserer Gesell­schaft relativ wenig Beachtung. Wenn ich es anspreche, höre ich häufig Dinge wie “Dann nimm halt das Messer in die linke Hand. Wo ist das Problem?” oder “Umerziehung auf die rechte Hand, das macht man/gibt es doch gar nicht mehr!”. Es wäre schön, wenn das so stimmen würde, aber die Realität für links­händige Menschen sieht anders aus. Einige können sich sehr gut in einer rechts­hän­digen Welt arrangieren und merken keine oder nur wenige Einschrän­kungen, andere aber leiden da sehr drunter – teilweise so stark, dass sich dadurch massive Einschrän­kungen im Alltag ergeben, Wohlbe­finden und Gesundheit darunter leiden und sich Erkran­kungen entwicklen können.

LINKS oder RECHTS?

Graphologie ist die Lehre der Handschrift und gilt als Methode der Psycho­dia­gnostik. Was heißt das nun? Ändert sich mein Charakter je nachdem, ob ich mit links oder rechts schreibe? Spiegelt das Schriftbild die Differenz wieder zwischen dem Selbst und dem, wie ich glaubte zu sein? Keine Ahnung, wie unter­schiedlich die Schrift­bild­analyse ausfallen würde. Jedoch rein subjektiv hat das Thema Händigkeit Fragen zur Identität und Persön­lichkeit aufgeworfen.

Umerziehung von Linkshänder/innen - gibt es das überhaupt noch?

Wie kann es zur Umschulung kommen?

Zum Glück ist es hierzulande tatsächlich nicht mehr üblich Kinder in der Grundschule dazu zu zwingen, mit der rechten Hand zu schreiben und auch das gewal­t­tätige Umerziehen gehört zum Glück der Vergan­­genheit an. Gleich­zeitig fängt die Umerziehung oft schon viel früher an und geschieht ganz unscheinbar durch – häufig unbewusste – Dinge und Verha­l­tens­­weisen. Kinder sind nicht dumm, wollen dazugehören, wollen von den Eltern und anderen Bezugs­­­per­­sonen geliebt und anerkannt werden. Wenn sie in ihrem Umfeld häufig mit diesen unschein­­baren Dingen konfron­tiert werden, kann es passieren, dass sie sich von ganz alleine die Nutzung der eigentlich dominanten linken Hand untersagen und anfangen alles mit rechts zu tun. Wodurch wird dies ggf. begünstigt?

  • Wie deckst Du den Tisch? Ganz automatisch als würden nur rechts­händige Menschen daran sitzen? Die Wahrschein­­lichkeit ist groß, dass das Kind Messer und Gabel so greift, wie sie da liegen und nicht unbedingt, wie es der Händigkeit entsprechen würde.
  • Hast Du Tassen mit bunten Motiven? Bei wie vielen dieser Tassen kannst Du das Motiv nur anschauen, wenn Du die Tasse mit rechts greifst? Wenn Du sie mit links greifst, zeigt in den meisten Fällen das Motiv von einem selbst weg zu den anderen. Welches Kind macht das schon?
  • Reichst Du auch ganz automatisch zur Begrüßung die rechte Hand und bist irritiert, wenn Dir die linke entge­­gen­­ge­­streckt wird oder korrigieren das Kind sogar vielleicht? (Früher nicht unüblich: Nein, gibt das schöne/gute Händchen!)
  • Nach wie vor ist sehr viel Spielzeug so konzipiert, dass es mit rechts zu bedienen ist.
  • Weißt Du, wie für ein entspanntes Schreiben mit links der Stift gehalten werden kann und das Papier liegen sollte? Nein? Da bist Du nicht alleine – leider wissen, dass die meisten Lehrkräfte auch immer noch nicht! Kein Wunder, dass es immer wieder zu verkrampften Stift­ha­l­tungen (die bekannte Hakenhand ist nicht die richtige Schreib­haltung!) und Verwischen der Schrift kommt. Das geht aber auch anders, wenn man weiß wie. Auch Kleinig­keiten wie die richtige Sitzplatzwahl, wenn Links- und Rechts­händige an einem Tisch sitzen, kann helfen den Frust des ständig mit den Ellenbogen Anein­an­­der­­stoßens beim Schreiben zu reduzieren. Oder auch beim Pizza schneiden ;-)
  • manche Kinder versuchen sich auch einfach nur ihrer Umgebung anzupassen, wo sie nur rechts­händige Vorbilder erleben

Diese Liste könnte ich beliebig verlängern. Klar ist jedenfalls, dass auch heute noch Umschu­lungen auf die nicht-dominante Hand geschehen. Sie sind i.d.R. nicht mehr so offen­sichtlich wie früher und damit schwerer zu bemerken, doch das Thema ist keinesfalls “ausge­storben”. Außerdem ist davon auszugehen, dass es eine “Dunkel­ziffer” von umgeschulten Linkshänder/innen gibt, die selber nichts von ihrer Umschulung wissen und mitbekommen haben (und vielleicht das Umfeld auch nicht).

Es sei noch kurz erwähnt, dass es auch auf die linke Hand umgeschulte Rechts­händer/innen gibt. Die Umschulung in diese Richtung geschieht deutlich seltener, kann jedoch für die betroffenen Personen ebenfalls die hier erwähnten Themen mit sich bringen.

Sollte Gleich­be­rech­tigung nicht auch im Bereich der Händigkeit gelten?

Die kleinen und großen Unter­schiede

Stifte, Anspitzer und Lineal für linkshändigen Gebrauch

In vielen Bereich sind die Stimmen laut und die Bemühungen mehr oder weniger intensiv eine Chancen­gleichheit für benach­tei­ligte Perso­nen­gruppen und Minder­heiten herzu­stellen. Das ist auch gut so. Gleich­zeitig frage ich mich, hast Du in dem Kontext schon mal davon gehört, dass Linkshänder/innen – und damit meine ich nicht nur umgeschulte sondern auch je, die ihre Händigkeit bewusst leben – in unserer Gesell­schaft Benach­teilung erfahren? Nein? Das geht vermutlich den meisten Mensch so, die noch nie mit dem Thema in Berührung gekommen sind.

Natürlich gibt es auch – wie bei jeder anderen Gruppe von Minder­heiten und benach­tei­ligten Personen – ein sehr subjektives Empfinden, ob und wie stark sich die Person benach­teiligt und diskri­mi­niert fühlt. Das sollte jedoch nicht der Grund sein, dieses Thema weiterhin zu ignorieren.

Ich war gerade bei einem x-belieben Inter­netshop für Schul- & Bürobedarf. Der günstigste Anspitzer für rechts­hän­digen Gebrauch kostet gerade mal 0,99 €, wohingegen für den Anspitzer zum links­hän­digen Gebrauch 2,99 € verlangt wird. Ja genau DEN Anspitzer – es ist nämlich genau ein einziges klobiges Modell von den insgesamt 13 Angeboten überhaupt für den links­hän­digen Gebrauch geeignet.

Ein ähnliches Bild findet man bei den Linealen – das 15 cm “lefty” Lineal kostet 1,30 €, das günstigste “normale” 0,69 €. Auch hier ist die Auswahl sehr ungleich verteilt. Während es genau ein “lefty” Plasti­klineal gibt, kann man bei den “normalen” zwischen vielen verschie­denen auswählen (u.a. auch andere Materialen wie Metall oder Holz, es gibt 5er Packs usw.).

Ich habe noch nie irgendwo ein Lineal mit lustigen Motiven für links­händige Kinder gesehen und gerade für Grund­schul­kinder kann doch sowas inter­es­santer und motivie­r­ender sein. Also entweder langweilig durch­sichtig und für links oder doch ansprechend, motivierend aber leider für rechts? Wenn ich auf Plastik verzichten möchte, habe ich keine andere Wahl als ein Lineal für die nicht-dominante Hand nehmen zu müssen? Was sind denn das für Optionen?

Auch der Kauf eines Füllers kann zu einem ähnlichen Dilemma führen. Als ich 2020 meinen ersten Links­hän­d­er­füller gekauft habe, war ich schockiert. In der Abteilung mit Wänden voller sehr vieler verschie­dener Füllern waren überhaupt nur zwei Hersteller mit jeweils einem Füller mit Links­hän­der­feder vertreten. Natürlich war unter den unzähligen Testfüllern keiner dieser beiden dabei.

Ich musst mir also eine Verkäuferin suchen, damit mir die Dame in den Testfüller eine Links­hän­der­feder einbauen konnte. Das wirklich schockie­rende war, dass sie mich dann anschaute und allen ernstes sagte “Sind Sie sicher, dass Sie wirklich Links­hän­derin sind? Und müssen Sie jetzt wirklich unbedingt mit links schreiben?”. Wie bitte?!?!? Nachdem ich ihr sehr deutlich sagte “Ich muss nicht, ich MÖCHTE!!” erzählte sie plötzlich, dass sie selber Links­hän­derin sei und es war schnell klar, dass sie ihre Händigkeit mit sehr belastend Erfahrungen verknüpft und sie als schwierig empfindet und das wollte sie mir “ersparen”.

Ich habe tiefes Mitgefühl für diese Verkäuferin, gleich­zeitig möchte ich nicht wissen, wie viele Eltern zumindest verun­si­chert wären oder sogar doch daraufhin lieber einen Rechts­hän­d­er­füller für ihr Kind gekauft hätten…

Ich erinnere mich auch noch sehr gut daran, wie ich versucht habe in den Geschäften Hannovers – sowohl Spezi­al­ge­schäfte als auch große Warenhäuser – eine Haushalts­schere für links­hän­digen Gebrauch zu bekommen. Es ist mir nicht gelungen! In keinem dieser Läden, wird so etwas in Sortiment geführt. Teilweise schien das Personal bei Nachfrage ziemlich irritiert, als wenn ich irgendwas total absurdes verlangen würde, in anderen Läden wurde fast die ganze Belegschaft zusammen getrommelt, die Kataloge aller Hersteller gewälzt – ohne Erfolg. Dosenöffner, Kroken­zieher und Co habe ich dann nicht mehr versucht, zu bekommen…

Dasselbe gilt für profes­si­o­nelle Werkzeuge und Maschinen. Links­­händige Menschen sind dann oft gezwungen mit der feinmo­to­risch nicht so begabten Hand die Tätigkeiten auszuführen. Manche werde dadurch als tollpat­­schig, grobmo­to­risch o.ä. abgestempelt oder verlieren das Selbst­­ver­­­trauen, weil sie es “einfach nicht so gut hinbekommen, wie alle anderen” – häufig ohne sich bewusst zu machen, dass es ein unfairer Vergleich ist. Auch Haltegriffe und Notaus­knöpfe von großen Maschinen sind häufig für den rechts­hän­digen Gebrauch platziert.

Ja, es ist großartig, dass es inzwischen einige Alltags­ge­gen­stände, Hilfsmittel und Werkzeuge für links­­händige Menschen gibt, aber noch lange nicht für alle Bereiche und in der Regel sind sie teurer, optisch weniger ansprechend (gerade auch bei Anspitzern, Linealen usw. für Kinder) oder nur schwer zu bekommen oder sogar alles davon. Neben dieser finan­zi­ellen und materiellen Benach­teilung gibt es dann eben auch die Folgen für das Wohlbe­finden und die Gesundheit. Außerdem ist es jetzt vielleicht auch nicht mehr so überra­schend, dass einige Studien auf ein erhöhtes Unfall­risiko für Linkshänder/innen hinweisen, oder?

Mehr als nur das Messer in der anderen Hand

Wo ist das Problem?

Für links gedecktes Besteck und Geschirr

“Wo ist das Problem? Dann nimm halt einfach das Messer in die andere Hand!” diese und ähnliche Aussagen sind mir immer wieder begegnet als ich angefangen habe, in meinem Umfeld davon zu erzählen, dass ich eigentlich Links­hän­derin bin und mich mit dem Thema der Rückschulung bzw. des Schreib­hand­wechsels beschäftige. Es gab auch inter­es­siert, neugierige Reaktionen. Und gelegentlich schlugen die Emotionen beim Gegenüber erstaunlich hoch und die massive Ablehnung war spürbar – und das bei einem Thema, was ja eigentlich keines ist. Oder vielleicht doch?

Bei links­hän­digen Menschen bleibt die linke Hand immer die starke Hand und die rechte Gehirn­hälfte immer die dominante Hemisphäre. Daher ist eine Umschulung auf die rechte Hand zwar auf Verhal­ten­s­ebene eine Umerziehung zu Pseudo­rechts­händern, körperlich und tief im Innern bleiben sie aber linkshändig (und rechts­hirnig). D.h. die Art zu denken, die Raumauf­teilung/ -wahrnehmung, das Lösen von Problemen, usw. wird stets mehr von der rechten als der linken Gehirnhäfte bestimmt.

Menschen, die nicht ihre dominante Hand benutzen (dürfen), können in der Regel nicht ihr volles Potenzial und ihre Fähigkeiten ausschöpfen oder haben es zumindest deutlich schwerer damit. Wissen­­schaftlich nachge­wiesen ist, dass die Verwendung der nicht-dominanten Hand bei feinmo­to­risch anspruchs­­vollen Tätigkeiten und insbe­­sondere beim Schreiben ein ungleich größerer Energie­­aufwand darstellt, weil beide Hirnhälften aktiv sind – die eine zum Schreiben (oder Ausführen einer anderen feinmo­to­ri­schen Tätigkeit) mit der nicht-dominanten Hand und die andere, um die dominante Hand zu unter­­drücken.

Außerdem ist die dominante Hemisphäre, die i.d.R. Wahrnehmung, Problem­lösung und Lernver­halten prägt, durch diesen Unter­drü­ckungs­prozess nicht oder nur noch in gemindertem Umfang am Lernen beteiligt, wenn mit der nicht-dominanten Hand geschrieben wird. Der Umweg von spontanem Implus über die Unter­drü­ckung zur Umsetzung mit der nicht-dominanten Hand kann zu einer verlang­samten Reaktion führen.

Kein Wunder also, dass diese Kinder und Erwachsenen schneller ermüden und Probleme mit der Konzen­tration bekommen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Kinder irgen­d­welche Störungen im Bereich der Schreib-/ Lese-/ Lernschwäche und Konzen­tra­ti­­ons­s­tö­rungen diagno­si­ziert bekommen, obwohl sie gesund sind und “nur” mit der falschen Hand schreiben.

Kein Elternteil würde erwarten, dass das Kind mit einem 20 kg schweren Rucksack genauso schnell rennen kann wie alle anderen Kinder ohne das Zusatz­­ge­wicht… Dieses Selbst­­ver­­­ständnis würde ich mir auch beim Thema Händigkeit wünschen.

Wieder­keh­rende psycho­so­ma­tische Beschwerden (z.B. chronische Kopfschmerzen, unerklär­liche Bauch­schmerzen), psychisch unsicheres Verhalten oder aggressives Verhalten, um die Unsicherheit zu verstecken, können bei Kindern, die ihre angeborene Händigkeit nicht leben dürfen, auftreten. Bei Menschen, die in ihrer Kindheit noch mit psychischer und/ oder körper­licher Gewalt umerzogen wurden, hat dies meist tiefe Spuren hinter­lassen und viele Betroffene wurden durch die Umerziehung trauma­ti­siert. Ist die Umschulung unbemerkt und unbewusst gesehen, kann es zu einem permanenten, diffusen Gefühl von anders und falsch/ nicht richtig sein führen.

Im Laufe der Jahre werden die Schwie­rig­keiten von umgeschulten Linkshänder/innen i.d.R. nicht geringer. Im Gegenteil verstärken sich während der Ausbildung oder des Studiums Symptome wie Unzufrie­denheit, Resignation oder Erschöpfung. Auch unerklär­liche Leistungs­pro­bleme, wieder­keh­rende Depres­sionen oder Ängste können auftreten. Die Frustration über die schwierige Lebens­si­tuation treibt einige umgeschulte Linkshänder/innen in eine sehr negative Grund­haltung.

Psycho­the­rapie oder sogar Aufenthalte in psych­ia­tri­schen Kliniken gehören nicht selten zum weiteren Lebensweg. Und das häufig ohne das jemals die Möglichkeit in Erwägung gezogen wird, dass es eine ursächliche Verbindung zur Umschulung geben könnte bzw. erkennbar wäre, dass man mit dieser Thematik wahrge­nommen oder verstanden wird.

Wer sich schon mal ein bisschen mit dem Thema Umschulung und Rückschulung der Händigkeit beschäftigt hat, wird früher oder später auf die berührenden Fallbei­spiele gestoßen sein, die in Bücher und Beiträgen Erwähnung finden. Es wird immer wieder berichtet, welch großer Wandel möglich ist, wenn durch die Umstellung zurück auf die dominante Seite die verloren gegangene Verbindung zu sich selbst wieder­her­stellt wird. Es kommt allmählich zu Aufbau einer neuen Verbindung zu eigenen Körper – ein sich mehr und mehr in eigenen Körper zu Hause und wohler in der eigenen Haut fühlen. Es eröffnen sich teilweise fantas­tische, vorher undenkbare Möglich­keiten, teilweise kann eine ungeahnte Leich­tigkeit und Selbst­ver­ständ­lichkeit Einzug erhalten.

Gleich­zeitig wird man durch die Rückschulung auf die dominante Hand unwei­gerlich irgendwann mit alle den Befind­lich­keiten des eigenen umgeschulten inneren links­hän­digen Kindes in Berührung kommen, das vor allem Gefühle wie Wut, Schmerz, Hilflo­sigkeit und tiefe Resignation in sich trägt.

Eine Rückschulung auf die dominante Hand sollte möglichst gut überlegt und (profes­si­onell) begleitet sein. Eine Rückschulung ist kein Sache von wenigen Tag oder Wochen, sondern es ist ein Prozess der Monate und Jahre dauern und mit einem Schreib­hand­wechsel einhergehen kann. Nicht für jede/n und auch nicht in jeder Phase des Lebens ist dieser Schritt sinnvoll. Passen die Rahmen­be­dingung jedoch, kann eine Rückschulung – auch noch im hohem Alter – ganz neue Möglich­keiten eröffnen, zu mehr Wohlbe­finden beitragen und ein neues Lebens­gefühl ermöglichen.

Je mehr wir alle mit offenen Augen und einem größeren Bewusstsein für das Thema Händigkeit durch die Welt gehen, um so größer werden die Chancen, dass links­­händige Kinder und Menschen sich so entfalten können, wie sie sind.

Wo und wie findest Du weitere Infor­ma­tionen?

Mehr Wissen

Manchmal ist es schwer, wenn man sich mit einem neuen Thema ausein­an­der­setzen möchte, heraus­zu­finden, wo und wie man anfangen soll. Auch wenn nicht für jede/n dieselben Infor­ma­ti­ons­quelle gleich geeignet und interessant sind, so möchte ich doch gerne teilen, welche Bücher und Inter­netseiten mich auf meiner Recherche begleitet und weiter gebracht haben. Vielleicht ist dies eine Inspiration und Startpunkt für die eigene Suche.

Dr. Johanna Barbara Sattler hat zum Thema Links­hän­digkeit geforscht und publiziert und gründete 1985 die Erste deutsche Beratungs- und Infor­ma­ti­ons­stelle für Linkshänder und umgeschulte Linkshänder in München. Sie hat einige Bücher und Übungshefte veröf­fentlich und bildet Links­hän­der­be­rater/innen aus. Bücher von Ihr sind z.B. Der umgeschulte Linkshänder oder der Knoten im Gehirn oder Die Psyche des links­hän­digen Kindes – Von der Seele die mit Tieren spricht. Sie sind durchaus informativ und lesenswert, allerdings habe ich es rein sprachlich als nicht so leichte Lesekost wahrge­nommen. Da liest sich das Buch von Marina Neumann Natürlich mit links: Zurück zur Links­hän­digkeit – Befreiter leben mit der starken Hand für mich deutlich leichter und gibt ebenfalls eine guten Einblick rund um das Thema. Ebenfalls sehr hilfreich und lesenswert finde ich von Judith Bremer Einfach links schreiben – Praktischer Ratgeber für Eltern, Lehrer und Erzieher. Auf den Inter­netseiten von Marina Neumann und Judith Bremer finden man noch viele weitere Infor­ma­tionen, Anregungen, Zeitungs­ar­tikel, Buchemp­feh­lungen usw. zum Thema.

Viel Freude mit den tiefe­r­­ge­henden Infor­­ma­tionen zum Thema Händigkeit und vorallem auch zu den Auswir­­kungen einer Umerziehung sowie den erstaun­­lichen Geschichten zurück­­­ge­won­­nener Lebens­­qua­­lität durch eine Rückschulung/ einen Schreib­han­d­­wechsel.

Bücher zu Thema Händigkeit
Klarheit über die Händigkeit, Beratung und Unter­stützung finden

Wo gibt es Hilfe?

Es gibt sogenannte Links­­hän­­der­­be­ra­te­­rinnen und Links­­hän­­der­­be­rater. Diese können Dich z.B. unter­­stützen wenn:

  • Du unsicher bist, ob Dein Kind links- oder rechts­händig ist. In der Regel kann mit Hilfe von Tests Klarheit gewonnen werden und das Kind anschließend entspre­chend gefördert, unterstützt und im Gebrauch der dominaten Hand bestärkt werden.
  • Du Hilfe­­stellung wünschst oder benötigst ein links­­hän­­diges Kind gut zu unter­­stützen und zu fördern.
  • Du selber unsicher bzgl. Deiner eigenen Händigkeit bist – Testung können auch bei Erwachsenen durch­­­ge­­führt werden.
  • Du auf die rechte Hand umerzogen wurdest und nun den Schritt wagen willst, auf die linke Hand “zurück­­­zu­­schulen” und einen Schreib­han­d­­wechsel vorzunehmen bzw. dich erstmal dazu beraten lassen willst.

Du weißt, um Deine Umschulung auf die nicht-dominante Hand und wünschst Dir Unter­­stützung die Auswir­­kungen Deiner eigenen Umerziehung mal anzuschauen und Dich damit zu beschäf­tigen? Oder steckst Du selber gerade im Prozess der Rückschulung und merkst, es ist doch mehr als nur ein Schreib­han­d­­wechsel? Melde Dich gerne bei mir und wir schauen gemeinsam, ob und wie z.B. Shiatsu oder Natur­­coa­ching Dich dabei unter­­stützen kann, den Prozess des Schreib­hand­wechsels und dabei vielleicht auftau­chende Thema zu begleiten.